Zwischen den Feiertagen gingen mir wiederholt Gedanken durch den Kopf, die bei genauerer Betrachtung den gemeinsamen Nenner „Wertschätzung“ aufwiesen. So entschied ich kurzerhand, eine kleine Beitragsreihe zu dieser Thematik zu starten. Die Beiträge werden dir helfen, die große Bedeutung eines wertschätzenden Arbeits- und Lebensstils zu erkennen. Sie sollen dich dabei unterstützen bewusste Schritte zu gehen, um dir den „Erfolgsfaktor Wertschätzung“ im besten Sinne zu Nutze zu machen.
Spreche ich hier von Wertschätzung, meine ich damit einen respektvollen, wohlwollenden und anerkennenden Umgang zwischen Menschen. Wertschätzung bedeutet, den Menschen in seiner Gesamtheit als positiv zu bewerten. Sie drückt sich „in Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit [und] Freundlichkeit“* aus.
Was Wertschätzung und Selbstwert miteinander zu tun haben
In der Psychologie ist es anerkannter Tatbestand, dass Selbstwert und Wertschätzung stark zusammenwirken. Das heißt, jemand, der über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügt, kann anderen Menschen mit deutlich mehr Wertschätzung begegnen. Wer umgekehrt anderen Respekt, Wohlwollen und Anerkennung schenkt, wächst dabei automatisch in seinem Selbstwertgefühl.
Die Anziehungskraft wertschätzender Menschen
Wer von uns sucht nicht gern die Nähe zu Menschen, die einen respektvoll, ermutigend oder anerkennend begegnen? Menschen mit einer wertschätzenden Haltung sind allgemein beliebt. Sie sind wie ein Magnet, in deren Umkreis man gern verweilt. Denn Wertschätzung tut gut. Sie hilft, das Gute in zu entwickeln und aus uns herauszulassen. Sie erfüllt ein in jedem Menschen liegendes Bedürfnis: Das Grundbedürfnis nach Anerkennung.
Aber nicht nur das. Wertschätzende Menschen sind in der Regel auch dankbarer, ruhen mehr in sich, fühlen sich erfüllter und sind erfolgreicher. Wertschätzende Partnerschaften beispielsweise halten selbst großen Lebenskrisen stand und sind ein Schlüssel für langjährige, glückliche Ehezeiten. Wertschätzende Unternehmensführung sorgt für eine gesündere Belegschaft. Wertschätzende Führungskräfte ziehen Bestperformer an und schaffen es, sie so lange zu halten, wie es deren Entwicklung und dem des Unternehmens nicht im Wege steht. Das bestätigen regelmäßige Gallup-Umfragen in Unternehmen. Ein interessanter Artikel dazu erschien vor einigen Jahren in der Welt.
Eine wertschätzende Haltung trainieren
Warum sich das Leben also unnötig schwer machen?! Teile ruhig Lob und Anerkennung großzügig aus – aber ehrlich und präzise! Es wird zu dir in vielfältiger und bereichernder Form zurückkommen. Lust auf ein Experiment? Probiere es einmal aus.
1) Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand. Zeichne eine Tabelle mit zwei Spalten. In die linke Spalte schreibst du spontan die Namen von drei Personen, die du magst. Notiere zu jeder Person drei Stichpunkte, die ausdrücken was du besonders an ihr schätzt.
2) In die rechte Spalte der Tabelle schreibst du anschließend spontan die Namen von drei Personen, die du momentan eher meidest, die dir das Leben womöglich schwer machen oder auf die du aktuell nicht so gut zu sprechen bist. Auch hier notierst du dir zu jeder Person drei Eigenschaften, Verhaltensweisen oder Fähigkeiten, die man ganz neutral gesehen an ihr für gut heißen kann. Mach dir die Mühe, tatsächlich drei positive Attribute pro Person zu finden! Auch, wenn es etwas länger dauert. Wichtig ist dabei: bleib ehrlich, möglichst neutral und sachlich und formuliere die Stichpunkte positiv!
3) In den kommenden drei Monaten pickst du dir jede Woche eine Person pro Spalte heraus. Also jede Woche insgesamt zwei deiner notierten Namen. Jetzt nutzt du alltägliche Begegnungen (oder suchst bewusst welche, falls sie nicht von allein entstehen), bei denen du einen der positiven Punkte ansprichst – zum Beispiel „beiläufig“ in einer Email, einer Geburtstagskarte, einem Smalltalk oder ähnlichem. Achte dabei darauf, dass du dein Lob ehrlich meinst und möglichst präzise formulierst. Ein oberflächliches „Das hast du toll gemacht!“ ist nicht wertschätzend. Es führt zu nichts oder hinterlässt bei deinem Gegenüber im schlimmsten Falle gar einen schalen Beigeschmack.
4) Das machst du so lange, bis du jeden der insgesamt 18 Stichpunkte an die jeweilige Person adressiert hast. Es ist also ein kleines Projekt, das auf etwa 3 Monate ausgelegt ist. Beobachte, was dabei in dir vor sich geht, wie die Personen reagieren, wie sich die Beziehung zwischen euch entwickelt und wie sich deine innere Denkweise womöglich auch anderen Menschen gegenüber verändert. Und wenn du magst, dann schreib doch hier in den Kommentaren über deine Erlebnisse. Viel Spaß mit deinem Experiment!
Sei mutig, sei echt, sei einzigartig!
Deine Beate
* https://de.wikipedia.org/wiki/Wertsch%C3%A4tzung<<, 05.01.2016
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