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Jahresziele clever festlegen: In 4 Schritten zur Ziellandkarte


Erstellen einer Ziellandkarte mithilfe eines Mindmaps

Gerade zum Jahresbeginn spricht fast jede*r über gute Vorsätze, neue Ziele und Pläne. Häufig werden sie leider nur halbherzig geäußert oder viel zu schwammig formuliert. Und auch trotz manch ernst gemeinter Absichten ist es immer wieder ernüchternd, wie schnell alle guten Vorhaben im Alltag in Vergessenheit geraten oder in eingeschliffenen Gewohnheiten versickern – als seien sie nie da gewesen.

Ich kenne das aus meinem Leben und höre die Klagen meiner Klienten*innen darüber regelmäßig in meinen Coachings. Nicht nur zum Jahreswechsel, sondern immer dann, wenn es um die Umsetzung von Zielen geht. Was mir aus diesem Dilemma herausgeholfen hat, ist eine Methode, die ich meinen Lesern*innen hier ans Herz legen will: Das Erstellen einer Ziellandkarte mithilfe eines Mindmaps.

Unter einem Mindmap versteht man eine kreative Methode, um Gedanken, Pläne und Projekte o.ä. zu sammeln, zu sortieren  und weiterzuentwickeln. Durch das Notieren einzelner Gedanken entsteht eine Gedächtnislandkarte – eine Art Baumdiagramm oder wurzelähnliches Geflecht aus Hauptkategorien und zugeordneten Unterkategorien.

Heutzutage gibt es gute Mindmap-Softwareprogramme (z.B. FreeMind, Mindmanager, Mindmeister) und Apps, die sich auch für die Definition von Zielen prima eignen. Die traditionelle Zettel-und-Stift-Variante ist jedoch ebenso gut und nach meinem Geschmack sogar etwas persönlicher.

Vorteile eines Mindmaps bei der Zielklärung

Die wesentlichen Vorteile deines Mindmaps gegenüber üblichen Listenformaten, mit denen man freilich auch seine Ziele festhalten kann, sind meiner Erfahrung nach folgende:

  • Ein Mindmap lässt sich sehr flexibel und individuell gestalten – auch bei nachträglich notwendigen Ergänzungen oder Korrekturen ist die Handhabung total unkompliziert.
  • Sowohl Ziele als auch Maßnahmen für deren Umsetzung können in nur einer Übersicht visuell dargestellt werden. Die Visualisierung erhöht dabei deutlich Merkfähigkeit, Motivation und Verbindlichkeit.
  • Priorisierungen und Querverbindungen zwischen einzelnen Zielen oder Maßnahmen lassen sich z.B. mittels optischer Hervorhebungen unkompliziert darstellen.
  • Die so gesteckten Ziele kann man sich z.B. als individuell gestaltetes Poster daheim oder im Büro aufhängen und sich davon im Jahresverlauf immer wieder anspornen lassen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Methode total hilfreich ist, um seine Ziele zügig und konzentriert zu definieren und festzuhalten. Sie hilft dabei, das Jahr bewusster anzugehen und erfolgreicher zu gestalten. Wenn du es also satt hast, dass deine Ziele und Vorsätze bereits in den ersten Januarwochen verpuffen und es dir enttäuschend oft misslingt, sie in die Tat umzusetzen, dann nutze meinen 4-Schritte-Plan für deine Jahresziele. Schnapp dir ein großes Blatt Papier (DIN A3 oder DIN A2) und mehrere Stifte in verschiedenen Farben oder statte dich mit einer passenden App oder Software aus. Sorge dafür, dass du mal 45-60 Minuten ungestört bist, mach es dir gemütlich und los geht’s:

Erster Schritt: Relevante Lebensbereiche definieren (5-10 min)

Schreibe als erstes in die Mitte des Papiers deinen Namen und die Jahreszahl. Nun werde dir darüber klar, welche Lebensbereiche für dich wichtig sind. Überlege: Welche Bereiche sind aktuell für mich relevant? Und gibt es eventuell neue Bereiche, die künftig zusätzlich meine Aufmerksamkeit benötigen werden (z.B. weil du planst umzuziehen; nach einer Arbeitspause oder nach Beendigung eines Studiums mit einem (neuen) Job durchstarten willst  oder weil du eine eigene Familie gründen willst)?

Typische Bereiche sind bspw.: Job, Familie/Kinder, Partnerschaft/Ehe, Freundschaften/Verwandte/Soziale Kontakte, Gesundheit/Fitness, Spiritualität/Glaube, Freizeit/Hobby/Persönlicher Freiraum, Ehrenamtliches Engagement, Finanzen. Notiere alle für dich wichtigen Bereiche kreisförmig um deinen Namen herum angeordnet, wie beispielsweise auf dieser Skizze:
Diese Lebensbereiche sind in deinem Mindmap nun die ‚Hauptkategorien‘. Viele Lebensbereiche lassen sich in der Regel in einzelne Unterbereiche aufteilen. So z.B. der Lebensbereich „Freundschaften/Soziale Kontakte“ in die Unterkategorien „Studienfreunde“, „Sportfreunde“ und „Kollegen“ etc. Es ist wichtig, dass du die für dich wichtigen Unterkategorien hier ebenfalls direkt aufschreibst.

Zweiter Schritt: Ziele sammeln (15-20 min)

Wenn nun deine Lebensbereiche mit ihren Unterbereichen feststehen, gehst du im nächsten Schritt gedanklich jeden Lebensbereich einen nach dem anderen durch. Frage dich dabei: Gibt es etwas, was ich in diesem Bereich meines Lebens ändern will? (Nicht in jedem Bereich wird dies der Fall sein – dann brauchst du dir dazu nichts zu notieren). Wenn dies jedoch der Fall ist – was genau ist dir wichtig? Was willst du hier genau anders machen? Wofür willst du Zeit, Kraft, Geld und andere Ressourcen einsetzen? Sammle all deine Zielgedanken schriftlich und ordne sie dem/n zugehörigen Lebensbereich(en) zu.

Dabei ist es wichtig, dass du alles aufschreibst, was dir in den Sinn kommt, ohne (!) zu lange zu grübeln und ohne jetzt schon irgendwas auszusortieren, weil etwas z.B. angeblich aus irgendwelchen Gründen eh nicht erreichbar sei. Streichen kannst du später immer noch.

Manchmal gilt ein Ziel auch für mehrere Bereiche. Dann hast du zwei Möglichkeiten: entweder du schreibst dasselbe Ziel mehrmals zu jedem Lebensbereich, den es betrifft. Oder du skizzierst z.B. durch farbige Querverbindungen, welche Bereiche involviert sind.

Dritter Schritt: Ziele priorisieren (5-10 min)

Gefahr droht jetzt, wenn du dich verzettelst. Das bedeutet, wenn du dir zu viel auf einmal vornimmst oder sich einzelne Ziele gegenseitig widersprechen. Man kann z.B. nicht einen Kochkurs für die traditionelle deutsche Hausmannskost besuchen und sich gleichzeitig das Ziel stecken, innerhalb  von 3 Monaten 15 Kilo abzunehmen. Du wirst vermutlich auch nicht eine Weiterbildung durchziehen können, wenn deine Partnerschaft auf der Kippe steht und du eigentlich die Unterstützung deines Partners benötigst, damit Haushalt & Kinder nicht während deiner Weiterbildung zu kurz kommen.

Daher ist es im dritten Schritt der Erarbeitung deiner Ziellandkarte wichtig, dass du nun priorisierst. Markiere die Ziele, die für dich absolute Priorität haben. Frage dich, für welche dieser Vorhaben es sich aus deiner Sicht wirklich lohnt, sich einzusetzen, mehr an Zeit, Geld, Aufmerksamkeit etc. zu investieren als bisher? Welche Dinge müssen und dürfen im selben Zeitraum mal für eine Weile hintenangestellt werden? Gib dir bewusst die Erlaubnis, das eine zu tun und etwas anderes zu lassen!

Für den Einen sind es vielleicht 1-2 Prios. Für den Anderen ggf. 7-8. Das kommt immer auf den Umfang des erforderlichen Invests an, der an das Ziel geknüpft ist. Eine einheitliche Faustregel gibt es hier nicht. Bedenke aber: Besser du konzentrierst dich für einen festgelegten Zeitraum auf nur wenige Ziele und nimmst dir die nächsten vor, sobald du die ersten abhaken konntest. Markiere deine wichtigsten Ziele farbig, mit einem Sternchen oder ähnlichen Hervorhebungen, die dir freundlich ins Auge stechen.

Vierter Schritt: Maßnahmen festlegen  (15-20 min)

Nun ist es so, dass die meisten Ziele nicht von heute auf morgen erreichbar sind. Bei vielen Zielen, die wir uns stecken, sind mehrere kleinere oder größere Schritte notwendig, um sie Realität werden zu lassen. Hier ist es total hilfreich, mal kurz innezuhalten und sich vorzustellen, man würde mit einer Zeitmaschine ein paar Monate in die Zukunft reisen Denk dich in die Situation hinein, in der du dein Ziel bereits erreicht hast: Welche Zwischenschritte oder Maßnahmen waren rückblickend notwendig, um so weit gekommen zu sein? Gibt es bestimmte Menschen, die dich dabei unterstützt oder ermutigt haben? Welche Hindernisse hieß es auszuräumen? Welche Gedanken o.ä. haben „rückblickend“ dich in Zeiten besonderer Herausforderungen geholfen dran zu bleiben? Welche Anstrengungen hast du unternommen, um deinem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen? Leite daraus deine erforderlichen Maßnahmen ab und notiere sie jeweils neben deinen Unterkategorien.

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Christian arbeitet als Personaler in einem mittelständischen Unternehmen. Im neuen Jahr will er sich beruflich weiterbilden, um für die Veränderungen in seiner Branche besser gerüstet zu sein und seinen Arbeitsplatz gewissermaßen zu sichern. Seiner Hauptkategorie, dem Lebensbereich „Beruf“, ordnet er u.a. die Unterkategorie „berufliche Weiterbildung“ zu. Dazu gehören für ihn aktuell die Ziele „Fortbildung Arbeitsrecht“  und „HR-Fachwissen aktualisieren“.

Diese konkretisiert er mit folgenden Maßnahmen: a) mit dem Chef über mögliche finanzielle Unterstützung für die Fortbildung sprechen – bis Ende März , b) Recherche nach regionalen Wochenendseminaren zum Thema Arbeitsrecht – bis Ostern c) Besuch von zwei Wochenendseminaren zum Thema Arbeitsrecht bis Ende 2017, d) Abo der Fachzeitschrift XYZ einrichten – bis Ende Januar 2017, e) monatlich 3 Stunden Zeit zum Lesen von Fachartikeln einplanen, f) Messebesuch bei Messe XY im September 2017.

Du verstehst, worum es hier geht, oder? Wenn du herausfinden willst, WIE du an deinem Ziel dran bleibst und es konkret erreichen kannst, solltest du vom erwünschten Ergebnis aus rückwärts denken und die erforderlichen Zwischenschritte bereits bei der Zieldefinition festhalten. Wo immer es geht, lege dich konkret fest, d.h. setze dir genaue Termine oder Fristen bis wann du welches Ziel erreicht haben willst. Schreib dir das genaue Datum (ggf. in einer anderen Farbe) direkt dazu, so wie es Christian in meinem Beispiel auch getan hat.

Mach dich am besten direkt dran und gestalte deine eigene Ziellandkarte! Du wirst sehen: Das Zielestecken und v.a. das Dranbleiben wird so gleich ein großes Stück leichter. Lass dein Werk nun auf dich wirken und mach dich an die Umsetzung. Ich wünsch dir viel Erfolg und Spaß mit deiner Ziellandkarte!

 

Sei mutig, sei echt, sei einzigartig!

Deine Beate

 

Weitere Tipps und Impulse für gute Zielsetzung findest du übringes auch hier und hier.


#wissenwasmirwichtigist. DER BLOG FÜR KLARHEIT, ORIENTIERUNG UND PERSÖNLICHKEIT im Beruf- und Privatleben.

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